Postkarten-Sets - page 13

Win Labuda - Fragmente des Universums
Karten-Set IV
13
Meteorite - BotendesAlls
, sindKollisions-
trümmer kosmischenUrsprungs, die ihren
Weg zur Erde gefunden haben. Etwa 95%
von Ihnen sindGesteine, der Rest besteht aus
Eisen. Romantisierendwerden sie auch „Bo-
tendesWeltalls“ genannt. Sie sind die nicht
verglühten Reste vonMeteoroiden. So nennt
mandie Teile, die zwischen den Planetenmit
Geschwindigkeiten von bis zu 250000 km/h
Millionen Jahre lang ihre Bahn ziehen. Es sind
zumeist Staub-, Gesteins- undMetallkörner,
von denen etwa 1000 - 10000 Tonnen pro Tag
indie Erdatmosphäre gelangen. Danach dauert
ihr Flugnurmehr einige Sekundenwobei sie
weithin sichtbar als Sternschnuppen verglühen.
Diemeisten von ihnen sind imAsteriodengür-
tel zwischenMars und Jupiter entstanden. Es
gibt jedoch auchMond- undMarsmeteorite.
DieMeteoroiden sind vor etwa 41/2Milliarden
Jahren zusammenmit unserem Sonnensys-
tem entstanden. Sie sind somit die älteste uns
bekannteMaterie und von großer Bedeutung
für die Erdsystem-Wissenschaft. Steinmeteo-
rite unterscheidenwir nachChondriten und
Achondriten. Chondrite haben in derMasse
silikatreiche Kügelchen, Chondren genannt,
die aus PyroxinundOlivin bestehen. Bei den
Achondriten suchtman diese Strukturen ver-
gebens.
Jedes Jahr fallen etwa 20.000Meteoritemit
einemGewicht von jeweils über 100 g auf die
Erde nieder, davon 6000 auf die Landfläche,
der Rest versinkt imMeer. GroßeMeteorite
mit einemGewicht von über 100 Tonnen
werden von der Erdatmosphäre nichtmehr
abgebremst und könnendieUrsache globaler
Naturkatastrophen sein. Ein solcherMeteorit
war es vermutlich, der vor etwa 100Millionen
Jahren das Ende der Saurierpopulationmit sich
brachte.
DerMensch hat seit alters her zu ergründen
versucht, wie dieMeteoritenwohl in ihrem
Innern beschaffen sind, ob sie etwa uns un-
bekannteMaterie enthalten. Um dieser Frage
nachzugehen ist es nötig, einenMeteoriten
mit der Diamantsäge in kleine Blöcke von z. B.
18 x 18 x 3mm zu zerteilen, diese in Epoxid-
harz zu betten und so lange vorsichtig dünner
zu schleifen, bis sie fast durchsichtig sind.
In diesem Zustand haben sie dann nur noch
eineDicke von ca. 30µm. So kannman sie
im Polarisationsmikroskop betrachten. Dieses
Instrument wurde im 19. Jahrhundert zum
wichtigstenArbeitsgerät derMineralogen.
Damit begebenwir uns in eineWelt intensiv-
farbiger, nie zuvor gesehener, psychedelischer
Bilder, vondenenman kaumwieder loskommt.
1...,3,4,5,6,7,8,9,10,11,12 14,15,16,17,18,19,20,21,22,23,...37
Powered by FlippingBook