Page 8 - Win Labuda Bildermacher
P. 8
Max Bill, Josef Albers, Richard Paul Lohse sind Pioniere der
mathematischen, geometrischen Abstraktion mit der Serie als
Kette der Kombinatorik. Minimalismus und Nachmalerische
Abstraktion integrierten das Serielle in die Kunst, im Bemühen
das Gestische im schöpferischen Akt zu negieren.
• Die Serie reduziert das Bild auf seinen Teilcharakter.
• Das serielle Prinzip steht anstelle der Komposition im
Bemühen, alle irrationalen Elemente auszuklammern.
• Die Serie darf daher nicht ausschließlich als Progres-
sion im Sinne von einer Weiterentwicklung begriffen
werden.
Abb. 4 Alte Tür, 2001, F 144 aus der Serie „Bilder und
Zeichen“
Das Serielle wird in der Konzeptkunst immanenter Bestandteil:
• der Schaffensakt der Konzeptkunst ist die Planung;
• die Kunst entwickelt sich im Sinne einer
Entmaterialisierung;
• Konzept-Kunst soll telefonisch übertragbar sein.
Das Serielle wird in der Pop-Art zum Symbol für die Allgegen-
wart der Konsumikonen:
• die Umkehrbarkeit des Herstellungsvorgangs in der
Pop-Art entgrenzt den Begriff der Einmaligkeit bzw.
Unwiederholbarkeit, zu dem seriellen Prinzip im Sinne
der Veränderbarkeit. So tritt nun auch noch der
Begriff des Widerrufes hinzu
Über das Serielle und den Begriff der Zeit Weitere Beispiele für die prozessuale Veränderung eines
in den Arbeiten von Win Labuda Objektes stellen die Op-Art und die kinetische Kunst dar.
• Festgehalten werden Augenblicke, die sowohl Vergan-
genheit als auch Gegenwart darstellen.
• Die Gegenwart wird im Augenblick des Fotografierens
zur Vergangenheit.
• Der Ausschnittcharakter der Fotografie verweist auf
einen größeren (architektonischen) Zusammenhang.
(F 012)
• Die Ränder des Fotos sind nicht identisch mit den
Grenzen des Motivs.
• Eine Wellenlinie an die Wand gezeichnet, als Dar-
Abb. 5 Hommage an Barnett Newman I, 1984, F 012 aus stellung der Unendlichkeit der Zeit im Moment des
der Serie „Bilder und Zeichen“ Augenblicks.
8