Page 203 - Zur Reinheit funktionaler Oberflächen
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12.2 MIKROSKOPIE



           12.2.1 Raster-Elektronenmikroskop (mit EDX)

           Elektronen-Mikroskop im PC-Format für Aufnahmen mit real bis zu 20.000-
           facher Vergrößerung. Mit diesem Gerät können die sehr feinen Garn- und
           Filament-Strukturen von HiTech-Wischmitteln und anderen Verbrauchs-
           materialien der Reintechnik im Mikrometer-Maßstab visualisiert werden.
           Außerdem lassen sich Kontaminations-Spuren darstellen und deren Element-
           Struktur mittels Energie-dispersiver Röntgen-Analyse (EDX) bestimmen.
           Anhand der Partikel-Morphologie und Elemente-Kombination kann oftmals
           auch deren Ursprung im Sinne einer Produktionsfehler-Analyse ermittelt
           werden. Zuletzt wurde damit bei uns der biologische Abbau von HiTech-Rei-
           nigungsvliesstoffen im Erdreich (natürliche Kompostierung) über die Dauer
           von mehreren Wochen dokumentiert und visualisiert.





           12.2.2 Optisches Mikroskop

           Die Lichtmikroskopie ist bei vielen Visualisierungs-Aufgaben in Technik und
           Wissenschaft die Methode der Wahl zur Lösung von Fragestellungen der
           Reintechnik. Die Mikro-Strukturen von HiTech-Reinigungs-Tüchern lassen
           sich durch verschiedene Methoden sehr gut darstellen. Dazu gehören
           beispielsweise optische Partikelanalysen auf Oberflächen mit Hellfeld-,
           Dunkelfeld-, Fluoreszenz- und Interferenz-Kontrast. Zudem lassen sich
           mittels automatisch aneinander gereihter (gestitchter) Aufnahmen auch
           größere Oberflächen sehr scharf darstellen und Video-Aufnahmen von
           zeitlichen Abfolgen machen. Die Focus-Stacking-Technik erlaubt es uns, die
           Tiefenschärfe-Beschränkungen der optischen Mikroskopie zu umgehen und
           farbechte Visualisierungen mit der von elektronen-mikroskopischen Bildern
           gewohnten Schärfe zu realisieren.





           12.2.3 DIC-Mikroskop
           Das Differential-Interferenz-Kontrast-Mikroskop leistet uns insbesondere dort
           gute Dienste, wo kontrastarme, schichtförmige Oberflächen-Kontaminanten
           wie Öl-, Fett- und TDH (time-dependent-haze) kontrastreich abgebildet
           werden sollen. Gleichzeitig lassen sich mittels DIC einzelne, in den Oberflä-
           chenfilm eingebundene Partikel selektieren, zählen und betrachten.
           Bei der Methode werden optische Weglängen-Differenzen im Betrachtungs-
           Objekt in bildimmanente Helligkeits-Unterschiede gewandelt. Dies führt zu
           einer eindrucksvollen, quasi-plastischen Bildgebung. Durch entsprechende
           Filter-Kombinationen lassen sich Kontrast und Farbgebung der Bilder genau
           bestimmen.



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