Page 193 - Zur Reinheit funktionaler Oberflächen
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bisher in der Software keine Balkenanzeige für die Fokus-
Optimierung, wohl aber eine Autofokus-Funktion, die bei
mehrfacher Betätigung gut funktioniert. Abhilfe schafft: Bei
10.000-fach einigermaßen scharf stellen und anschließend den
gewünschten - geringeren - Vergrößerungs-Faktor einstellen.
Die „Warmlaufzeit“ des Gerätes beträgt 4 1/2 Minuten und aus
dem Wartestatus heraus dauert es nur 2 Minuten bis das Gerät
betriebsbereit ist. Der Detektor hat eine Matrix-Auflösung von
2048 x 2048 Pixeln. Jedes Pixel wird wiederum im 8-bit-Modus
aufgelöst. Es entsteht somit ein Bild der Größe von 4,2 MPix
bzw. von 17,5 x 17,5 cm Kantenlänge bei 300 dpi. Verringert
man die Bild-Auflösung auf 200 dpi, so vergrößert sich die aus-
druckbare Bildfläche auf 26 x 26 cm. Dies ist für die meisten
Dokumentations-Anwendungen mehr als ausreichend.
Abb. 2 PhenomWorld Standard-Probenhalter mit Probe Die Ortsauflösung des PhenomWorld Pro-Gerätes ist mit 14
nm angegeben (bei 6 mm Arbeits-Abstand, 10 kV Beschl.-
Spannung und Gold-Sputtering der Proben). Ortsauflösung
bedeutet räumlicher Abstand in dem zwei unterschiedliche
Signale noch getrennt wiedergegeben werden können. Zum
Vergleich: Die Ortsauflösung des Zeiss Supra FE-REM ist bei 15
kV mit 1,7 nm angegeben. Aber das Zeiss-Gerät kostet ca. das
Sechsfache des PhenomWorld-Mikroskops. Wer solche extrem
hohen Auflösungen nicht braucht, für den sind der deutlich
geringere Preis von 50 bis 100.000.- € je nach Ausführung und
die relativ leichte Bedienbarkeit des PhenomWorld echte Kau-
fanreize. Immerhin lassen sich auch mit 14 nm Ortsauflösung
Bildfelder selbst von 30 x 30 µm² = 900 µm² gut auflösen.
Es ist gut zu wissen, dass der Hersteller sich auch bei der
Elektronenquelle etwas hat einfallen lassen. Die CeB6-Elek-
tronenquelle muss wesentlich seltener gewechselt werden
als die heute noch oft eingesetzte Wolfram-Kathode. Sie hat
eine nominale Lebensdauer von 3 Jahren, kostet dann jedoch
einschließlich des Auswechselns 3000.- €. Das ist etwa der
gleiche Betrag, den wir in dem genannten Zeitraum für Wolf-
ram-Kathoden ausgegeben haben. Außerdem entstehen mit
dieser Elektronenquelle auch selbst bei 5 kV hochqualitative
Bilder, die wie gesagt praktisch frei von Ladungs-Artefakten
sind. Ein weiterer Vorteil des Gerätes ist das selbstreinigende
Kammersystem.
Im täglichen Gebrauch zeigt sich das PhenomWorld intui-
tiv bedienerfreundlich, also auch für Technische Assistenten
geeignet und nahezu wartungskostenfrei. Das Mikroskop bietet
zudem eine Reihe ausgefeilter Software-Varianten:
● Bei Einsatz eines entsprechenden Detektors ist die Möglich-
keit der EDX-Element-Analyse geboten. Die Software Ele-
mental Mapping ist übersichtlich aufgebaut. Uns steht leider
keine EDAX-Version zur Verfügung, so dass wir hier nicht
über praktische Erfahrungen berichten können.
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