Page 99 - Zur Reinheit funktionaler Oberflächen
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Als Hersteller von HiTech-Wischmitteln ist unsere Forschung
bei Clear & Clean vornehmlich auf die Prozedur des wischen-
den Reinigungsvorgangs funktionaler Objekt-Oberflächen
ausgerichtet (Beispiel Bildsensoren, Laserspiegel, Plasma-
Ätzmaschinen, etc. etc.). Die dazu geeigneten Produkte sind
textile Reinigungs-Tücher, evtl. getränkt mit analytisch reinen
Lösungsmitteln.
Die Ausgasungs-Analyse flüchtiger Inhaltsstoffe aus textilen
Materialien im Spurenbereich, die in den HiTech-Industrien
Einsatz finden, hat in den vergangenen Jahren zunehmende
Beachtung gefunden. In diesem Zusammenhang haben wir
vom Clear & Clean-Forschungslabor uns dafür entschieden, die
chemische Reinheit solcher Produkte mit Hilfe mehrerer analy-
tischer Verfahren zu untersuchen:
Die gängige Bestimmungs-Methode für solche Analysen ist
z. Zt. die Adsorber-Röhrchen-Anreicherung (TENAX TA 2000)
mit nachfolgender Massen-spektrometrischer Gaschromatogra-
phie. Wir von Clear & Clean sind einen anderen analytischen
Weg gegangen, der uns - herzlichen Dank – von der Wacker-
Chemie nahegebracht wurde. In diesem Zusammenhang
ergaben sich für uns die folgenden Fragestellungen:
Zukunfts-Frage 1: Lässt die Ausgasungs-Bestimmung
von HiTech-Wischmitteln oder anderen HiTech-Textilien
im Spurenbereich eine Ermittlung der Umweltbedingungen
am Herstellungsort evtl. in anderen Teilen der Welt zu?
Werden so Mikro-atmosphärische Zustände wie chemische
Belastungen der Umgebungsluft am Herstellungsort evtl.
Umweltbedingungen der Fertigungs-Umgebung an uns
beim Import von textilen Rohmaterialien weitergegeben?
Diese Fragen sind in ihrer gedanklichen Weiterführung
natürlich auch und insbesondere für das Gebiet der Krimi-
nalistik von Interesse.
Zukunfts-Frage 2: Für das Produkt Reinraum-Overalls
wäre es wichtig ob nach der üblichen aquatischen Dekon-
tamination derselben evtl. Rückstände von Körper-Aus-
dünstungen bzw. solche, bakterieller oder viraler Art aus
dem Tragezyklus des Vorbenutzers feststellbar wären. Dazu
müsste ermittelt werden, wie hoch die VOC-Werte von
Reinraum-Overalls über die Zeit nach einer bestimmten
Anzahl von Tragezyklen sind.
Zukunfts-Frage 3: Beim Produkt Atemmasken im Rein-
raum-Betrieb wäre von Interesse, ob das respiratorische
Kondensat, das nach einer bestimmten Tragezeit der Atem-
masken durch Fertigungsmitarbeiter an die Filament-Ober-
flächen der Atemmaske gebunden ist, als Untersuchungs-
material für die automatisierte VOC-basierte Erstellung
eines generellen Gesundheits-Status von Mitarbeitern oder
gar einer beginnenden speziellen Krankheits-Entwicklung
(z. B. COVID 19) geeignet ist.
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