Technik, Wissenschaft und Kunst - eine Laudatio für Win Labuda - page 4

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5 -Win Labuda „tanzende Venus“,
Paris, 2000
6 -Win Labuda „Knopfauge“, Paris, 1999
7 -Win Labuda „Hommage an dieWil-
den“, Paris, 1999
Schrift. Ohne die Entwicklung von Zeichen ist keine Schrift möglich:
Ohne Bilder und Zeichen ist kein zivilisatorischer Fortschritt möglich.
Die künstlerisch anmutenden Zeichen und Zeichnungen der Station
„Bilder und Zeichen“, die von unbekannten „Mauermalern“ ähnlich
Graffiti-Künstlern geschaffen und von Ihnen sorgfältig abgebildet
wurden, lassen Formen erkennen, die interessanterweise auch aus der
Malerei des 20. Jahrhunderts bekannt sind. Als stellvertretend für diese
Station habe ich Ihre Fotografien „Knopfauge“, „Hommage an die
Wilden“ “ und „tanzende Venus“ ausgewählt.
Mit der Station „Heimat der Götter“ stellt sich die Frage, warum eine
künstlerische Fotografie der Bauwerke der Megalithkultur? Für mich
entspricht diese Vorgehensweise dem Denken abendländischer
Tradition: Diese Fotografien wollen die Erinnerung für die Zukunft
retten. Das Archaische entspricht abendländischem als auch jüdischem
Denken: In vielen Kulturen lebt in den Riten und Geschichten das
Überlieferte immer wieder auf, d.h. es wird ständig der Kontakt zwischen
der Jetztzeit und dem Urvergangenen aufrechterhalten [11]. Bildhafte
Beispiele hierfür sind Ihre Bilder „Stonehenge III“ und „Callanish Stone
Circle I“.
Das graphische und skulpturaleWerk
Ihr bildnerischer Zyklus „Linie, Fläche, Raum und Zeit“ besteht aus eben
diesen gleichnamigen vier Serien. Die Serie „Die Zeit“ greift eine der
wichtigsten Phänomene der Philosophie und der Naturwissenschaften
auf. Ich leite dieses Kapitel daher mit zwei Zitaten ein:
Dasselbe nämlich istWissen und Sein
.
Parmenides - und
Offenbart sich die Zeit als Horizont des Seins
.
Heidegger.
8 -Win Labuda „Stonehenge III“,
England, 2002
9 -Win Labuda „Calanish Stone Circle I“,
Insel Lewis, Hebriden, 2004
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