Page 132 - Zur Reinheit funktionaler Oberflächen
P. 132
und einem Referenzgas wie z. B. Stickstoff, so dass der Mess-
wert aus selbiger Differenzbildung gewonnen wird. Bei diesem
System ergibt sich ein eindrucksvoller Messbereich von 4µg/L
bis hin zu 30.000 mg/L.
Um beispielsweise Reintechnik-Verbrauchsmaterial - insbeson-
dere HiTech-Reinigungs-Tücher aus Polyester oder Polyamid-
Gestrick - auf seinen TOC-Bestand hin zu analysieren, wird
das Tuch zunächst im DI-Wasser mit Hilfe der Mikrowellen-
Extraktion bei 100 °C für die Dauer von 20 min extrahiert. Der
Extrakt, besteht dann aus den folgenden Stoff-Gruppen:
1- aus den abspülbaren Fertigungs-Hilfsstoffen von den
Verbrauchsmaterial-Oberflächen und
2- aus dem analysierten Material, das durch den Extrak-
tions-Vorgang bei 680 °C katalytisch verbrannt wird. Dabei
wird Kohlenstoff frei, der als nicht Wirkstoff-spezifischer
Summen-Parameter als Maß für die Summe aller organi-
schen Verunreinigungen dient.
Die TOC-Analytik ermöglicht somit eine umfassende Reinheits-
Kontrolle des Laborwassers oder aber der Extraktions-Wässer.
Das ist anders als bei der GC-MS oder der SPME-Analytik [6]
die neuerdings im Laborbetrieb vermehrt Einsatz findet.
Zur Disproportionalität von Wischmittel-indigener
Kontaminations-Masse einerseits und der Objekt-Ober-
flächen-Kontamination nach Reinigung andererseits:
Bei allen Prüfmethoden mit deren Hilfe es möglich ist die
Masse der Inhaltsstoffe dreidimensionaler textiler Gebilde
wie HiTech-Reinigungs-Tücher, Schwämme und Swabs zu
bestimmen, muss beobachtet werden, dass die Masse der
Inhaltsstoffe von HiTech-Reinigungs-Tüchern für ein Lösungs-
mittel nur bedingt zugänglich ist. Dies ist nur der Fall, wenn
die Oberflächen-Spannung des bestimmten Lösungsmittels im
beschränkten Kavitäten-Raumgebilde eine Benetzung der zu
lösenden Inhaltsstoffe zulässt.
Bedeutsame Parameter für die Ermittlung der nach einem
wischenden Reinigungsvorgang auf der Objekt-Oberfläche
verbliebenen Verunreinigung sind:
132