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kostenfrei dazuzugeben. Ichwilligteeinundversprach, imGegenzug
meinenGroll aufdiemittelblondeSekretärinzuvergessen. EinenMonat
späterwar ich stolzerBesitzereines„anständigen“Mikroskopsundbin
derMittelblondennatürlichbisheutedankbar für ihrenkleinen fauxpas.
ManfredKage - primus interpares
IchnahmdanndieVerbindungmitManfredKagewiederauf, inderen
Verlauf ichwiederumPräparate für interessanteSchmelzenundauch
manchengutenRat von ihmbekam.Nächte langhabe ichmitdiesen
spektakulärenKristallbildern impolarisiertenLicht verbrachtund
dennochwenigeAufnahmengemacht,weil jedesneueWunder, das ich
sah, nochgrößerwar, alsdasVorangegangeneund so standzuerwarten,
dassdasNächsteallesVorangegangene, jaallesVorstellbareübertreffen
würde.Oft vergaß ich, überdasStaunenundmeineUnschlüssigkeit, den
Auslöser zubetätigen.DieKristallbilderwurdenmirmitderZeit zur
visuellenDroge, vonder ichmich irgendwannbefreienmusste. Einige
schöneAufnahmen sinddennochentstanden, vondenen icheine
kleinereAuswahl diesemAufsatzalsAnhangbeifüge.
5, 6 -Prof.ManfredKage
an seinem75.Ge-
burtstag inBerlinbei
derEröffnung seiner
Ausstellung inderAl-
fred-Ehrhardt-Stif-
tung, linksmitWin
Labuda, rechtsmit
YukoLabuda
EinesTageserzähltemirmein langjähriger, guterFreund, Professor
WilfriedGunkel, der spätereDirektorderDeutschenBiologischen
Anstalt, einMikrofotografwäre in ihrem Institut aufHelgolandgewesen,
umanPräparatezukommen; derhabe für vielWirbel gesorgt, ihr
Axiomat-Mikroskopkomplett auseinandergelegt, aberes seienamEnde
unvergleichlicheAufnahmenvonRadiolarienentstanden -„genau so
schön,wiedievonHaeckel“meinteer. Ichahnte schon, dasses
ManfredKagewar, derdaamWerkgewesen seinmusste. Ich fuhralso
aucheinMal zudenGunkelsnachHelgoland, umaucheinpaar schöne
Radiolarien–Bilder zumachen, aberdieRadiolarien, diemanmir
gegebenhatte, schienenmir, zumindest inmeinem Ultraphothöchst
unspektakulärundeinElektronenmikroskop standmirdamalsnoch
nicht zurVerfügung.
YukoLabudawaresdann, die, angesichtsdesNamensManfredKage, der
bei uns immerwiedereinmal Erwähnung fand, daraufbestand, dasswir
denmaestrodocheinmal in seinemSchloss inWeißensteinbesuchen
sollten.KagehattemittlerweilealsSchlossbesitzerundMikrofotograf
auch in JapaneinegewisseBekanntheit erlangt. Sokames, dasswir im
Februar1988nachWeißenstein„pilgerten“undvonManfredKage sehr
herzlichempfangenwurden. Er zeigteuns InteressantesundGruseliges
aus seiner täglichenArbeitundauch seinElektronenmikroskop,mitdem