Page 170 - Zur Reinheit funktionaler Oberflächen
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zwei fixierten Endpunkten auf der Objekt-Oberfläche beim
14 Wechsel der Wischmittel-Oberfläche.
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Flüssigkeits- Rückstand in % 8 6 4 Für die Messungen der Flüssigkeits-Rückstandsmengen bei
mehrfachen Wischbewegungen wurden zunächst einige belie-
bige, interessant erscheinende Reinigungs-Tücher ausgewählt.
0 2 Zu diesen zählen zwei Gestricke und ein Vliesstoff-Tuch. Abb. 9
1 x 2 x 3 x 4 x 5 x 6 x zeigt die Ergebnisse der Versuche mit einfacher (nur hin) bis
Anzahl Wischbewegungen sechsfacher (3 x hin und zurück) Wischbewegung. Die Unter-
PES-Gestricke Mikrofaser-Gestricke Vliesstoff schiede der Ergebnisse zwischen einfacher und mehrfacher
Wischbewegung sind deutlich und ganz offenbar auf den Rück-
benetzungseffekt zurückzuführen.
Abb. 9 Flüssigkeitsrückstände nach Wischen mit
25 cm/sec
Wie bei der Flüssigkeitsaufnahme hängt bei der Flüssigkeits-
abgabe die Menge der übertragenen Flüssigkeit hauptsächlich
von der Konstruktion und Beschaffenheit des Reinigungstuchs,
von den Bewegungs-Parametern Richtung und Geschwindig-
keit, dem Anpressdruck an die Oberfläche und deren mechani-
scher und chemischer Beschaffenheit ab.
Da die Messungen im Wischsimulator unter definierten und
gleichbleibenden Bewegungs- und Druckverhältnissen durch-
geführt wurden, lassen sich die Ergebnisse derselben direkt
von der Reinigungstuch-Konstruktion und der chemischen
Ausrüstung des Reinigungstuchs ableiten. Dem Diagramm
Abb. 9 ist zu entnehmen, dass bei jedem Reinigungstuch nach
einer bestimmten Anzahl von Wischbewegungen eine relativ
konstante Flüssigkeits-Rückstandsmenge auf der Oberfläche
zurückbleibt, welche sich durch unverändertes Weiterwischen,
außer im Rahmen von Verdunstungs-Effekten, nicht signifi-
kant verringert. Im Endzustand stellt sich ein Gleichgewicht
Gestrick 1 Gestrick 2
Abb. 10 Unterschiede in Schlierenformation und Volumen Gestrick 3 Gestrick 4
zwischen den untersuchten Gestricken (Mikroskop-Aufnah-
men, Differential-Interferenz-Kontrast nach Nomarski)
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