Page 296 - Zur Reinheit funktionaler Oberflächen
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männlich
                                                                      Handlänge     168–211 mm
                                                                      50. Perzentil    184–192 mm
                                                                      Handbreite        79–93 mm
                                                                      50. Perzentil        85–89 mm
                                                                      weiblich
                                                                      Handlänge     157–195 mm
                                                                      50. Perzentil    174–179 mm
                                                                      Handbreite        72–85 mm
                                                                      50. Perzentil        74–80 mm



           Abb. 5 Umriss einer Hand - aus DIN 33402 (Handlänge nach DIN Maß 3.15, Handbreite nach DIN Maß 3.19).

                                                       derselben kleine konvexe Wölbungen bilden, wodurch sich das
                                                       Verhältnis von Längslinie zu Halbkreis-Umfang verändert. In
                                                       der Spezifikation DIN 33402 Teil 2 vom Oktober 1986 sind die
                                                       Handlängen und -breiten männlicher und weiblicher deut-
                                                       scher Personen angegeben als auch diejenigen für italienische,
                                                       jugoslawische und türkische Arbeitnehmer in Deutschland.
                                                       Abb. 5 zeigt die physiologische Daten für einen Personenkreis
                                                       des Lebensalters von 18 – 65 Jahren. Es lässt sich feststellen,
                                                       dass Reinigungs-Tücher von Personen mit Händen der Länge
                                                       von 15,7 bis 21,1 cm und Handbreiten zwischen 7,2 und 9,3
                                                       cm benutzt werden. Aus dem Gesagten ergibt sich eine große
                                                       Variationsbreite der Tücher-Volumina, welche nötig sind, um
                                                       eine „hohle Hand“ ausreichend mit einem Tuch zu füllen. Dies
                                                       ist die wesentliche Problematik der Knautschball-Formung.

           17.7 Experimentelles                        Um die reinigungs-wirksame Fläche eines Reinigungstuchs
                                                       unter Berücksichtigung der verschiedenen oben angeführten
                                                       Formungsvarianten zu ermitteln, wurde im Walzenauftrag
                                                       schwarze Ölfarbe großflächig auf eine Glasplatte aufgebracht.
                                                       Auf der Glasplatte befindliche Farbe wurde unter Berücksich-
                                                       tigung der drei beschriebenen Handhabungsvarianten durch
                                                       Wischen entfernt, zunächst ohne dass das Tuch in seiner
                                                       manuellen Halteposition z. B. durch Umlegen verändert wurde,
                                                       um beim Reinigungsvorgang einen größeren Teil der Gesamt-
                                                       fläche des Tuchs zu nutzen. Mit Hilfe eines Scanners und eines
                                                       geeigneten Vermessungs-Programms wurden die auf diese
                                                       Weise geschwärzten Teilflächen des Reinigungstuchs vermes-
                                                       sen und summiert. Der Vorgang wurde jeweils viermal wie-
                                                       derholt um sicherzustellen, dass sich auch durch Standardab-
                      1 Tuch 2 Tücher 3 Tücher 4 Tücher 5 Tücher  weichung und Variationskoeffizient der Messreihe Hinweise auf
            Tuchober-  550   1100  1650   2200  2750   eine statistisch gesicherte Methode ergaben. Die Ergebnisse
            fläche in cm²                              finden sich in Tab. 1 und den Abb. 6 und 7. Bei der Knautsch-
            Kontaktfläche   42,4  49,1  54,0  76,0  97,1  ball-Formung wurde ein handgerechter Ballen gebildet, der
            in cm²                                     beim ersten Versuch aus einem Tuch bestand und mit zuneh-
            VarK       16,0  16,3   12,9  12,9  8,1    mender Anzahl an Versuchen wurde die Anzahl der Tücher aus
                                                       denen der Ballen gebildet wurde, jeweils um eins erhöht. Einer
           Tab. 2 Kontaktflächengröße bei Knautschball-Formung mit   Erhöhung der eingesetzten Tuchfläche um 500 % stand bei der
           mehreren Tüchern.                           Knautschball-Formung lediglich eine Erhöhung der reinigungs-

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